Umweltpreis 2010

Pressemitteilung des Jagdvereins Hubertus Kreis Eschwege e.V.

Jagdverein Hubertus Kreis Eschwege erhält den Umweltschutzpreis 2010 des Werra-Meißner-Kreises Am 23. Juni 2010 hat der Vorsitzende des Jagdvereins Hubertus Kreis Eschwege e.V., Rainer Stelzner, aus der Hand des Landrats des Werra-Meißner-Kreises, Herrn Reuß, und des Ersten Kreisbeigeordneten, Herrn Thiele, den 3. Umweltschutzpreis 2010 des Werra-Meißner-Kreises anlässlich einer Feierstunde im Hochzeitshaus in Bad Sooden - Allendorf erhalten. Der Preis ist mit 200 € dotiert. Neben dem Jagdverein Hubertus wurden noch sechs andere Naturschutzgruppen aus dem Kreis ausgezeichnet.

Der Jagdverein Hubertus Kreis Eschwege e.V. erhält den Umweltschutzpreis für sein Projekt „Schutz und Hege der autochthonen Wildkatzenpopulation im Werra-Meißner-Kreis".

Der Jagdverein und seine Mitglieder fördern den Schutz der Wildkatzen durch folgende Maßnahmen:

  1. Weiterbildungsveranstaltungen für die Mitglieder mit Bestimmungsanleitungen, um die Kenntnis dieser heimlich lebenden Wildart bei den Jägern zu fördern und durch Erkennen der Wildkatzen die Kenntnisse über die Verbreitung der Wildkatze im Kreis zu fördern.
  2. Nahezu alle Jagdleiter weisen zu Beginn jeder Gemeinschaftsjagd auf Schalenwild insbesondere die Gastjäger darauf hin, dass Wildkatzen im Revier vorkommen und untersagen selbstverständlich den Abschuss aller Katzen.
  3. Lebenraumverbessernde Maßnahmen durch die Anlage und Pflege von Wildwiesen im Wald, die Schaffung von Ruhezonen und die Anpflanzung von Obstbäumen auf Waldwiesen und waldrandnahen Wiesen. Auf diese Weise sollen für die Wildkatzen ruhige, besonnte und an Kleinsäugern (Mäuse) reiche Lebensräume geschaffen und gestaltet werden. Um die Bereitschaft der Jägerschaft zur Durchführung lebensraumverbessernder Maßnahmen zu unterstützen, fördert der Jagdverein Hubertus Kreis Eschwege e.V. seit vielen Jahren diese jährlich mit 500 € aus Mitteln des Vereins. Zusätzlich werden von den Hegeringen, weitere Mittel für die Lebensraumgestaltung des Wildes aufgebracht. Den größten Anteil bringen natürlich die Jagdpächter direkt und aus eigenen Mitteln auf.Als konkrete Beispiele für den Wildkatzenschutz durch Jäger sollen folgende Maßnahmen genannt werden: - Anpflanzung von hochstämmigen Obstbäumen und Unterpflanzung mit Brombeeren und Himbeeren z.B. im verpachteten, domänenfiskalischen Eigenjagdbezirk Vogelsburg. - Anpflanzung von hochstämmigen Obstbäumen bachbegleitend im Gemeinschaftlichen Jagdbezirk Eschwege. - Pflege von Waldwiesen und Waldrandwiesen im Schlierbachswald in den Gemeinschaftlichen Jagdbezirken Eschwege und Oberdünzebach. - Erhalt von kleineren Freiflächen auf Windwurfflächen z.B. im Stadtwald Eschwege. Hier soll im Zentrum des Wildkatzenvorkommens im Schlierbachswald erreicht werden, dass auch nach Aufwachsen der neuen Waldgeneration auf den Windwurfflächen (Dickungsschluss) noch besonnte Areale als Nahrungsrevier der Katzen erhalten bleiben. - Anpflanzung von Obstbäumen auf einer Waldwiese im Gemeinschaftlichen Jagdbezirk Grebendorf. Die sonnigen Hänge am Meinhard sind ein wertvoller Wildkatzenlebensraum. Hier werden regelmäßig Wildkatzen beobachtet. - Anpflanzung von Obstbäumen auf einer Brachfläche im Gemeinschaftlichen Jagdbezirk Niederhone. Dies dient dazu, diese Fläche vor Nutzungsänderungen (Umbruch) zu schützen und die Leitlinienwirkung der Gebüsch- und Waldstreifen entlang des Werraund Wehretals zum Meißnervorland zu verstärken. - Anpflanzung von Obstbäumen im Gemeinschaftlichen Jagdbezirk Frankenhain (gefördert seit 2009).
  4. Der Jagdverein bemüht sich alle – meist im Straßenverkehr – verunfallten Wildkatzen einer wissenschaftlichen Untersuchung zuzuführen. Diese Untersuchungen werden im Rahmen des von der Landesregierung geförderten, hessischen Wildkatzenprogramms durchgeführt.
  5. Einen besonderen Schwerpunkt setzt der Jagdverein Hubertus Kreis Eschwege in der Ausbildung von jungen Jägerinnen und Jägern in dem Bewusstsein, dass die Zukunft der Jagd nur bei ausreichender Akzeptanz in der jungen Generation gesichert ist. Für Ausbildungszwecke hat der Jagdverein im Jahr 2009 eine im Vierbachtal überfahrene Wildkatze – nach wissenschaftlicher Untersuchung - präparieren lassen. Der Jagdverein Hubertus Kreis Eschwege e.V. freut sich über die öffentliche Anerkennung der Naturschutzarbeit der Jäger, die in der Verleihung des Umweltschutzpreises des Werra-Meißner-Kreises ihren Ausdruck findet.

Dr. Jörg Brauneis
Schriftführer
Rotenburger Str. 44
37269 Eschwege

Tel.: 05651 / 20363